Heute ist im kalifornischen punctum Verlag das „Book of Anonymity“ erschienen, zu dem ich auch ein Kapitel mit dem Titel „Anonymity: The Politicisation of a Concept“ beigesteuert habe (Abstract s. unten). Der Band geht zurück auf das Forschungsprojekt Re-configuring Anonymity und unterhält neben meinem Beitrag unter anderem auch noch Texte von Götz Bachmann, Solon Barocas, Michi Knecht, Gertrud Koch, Julien McHardy, Helen Nissenbaum und Nils Zurawski. Das gesamte Buch ist Open Access, fantastisch gestaltet und enhält eine Menge unterschiediche Perspektiven aus wissenschaftlicher, aktivistischer und künsterlicher Warte. Gerade weil Anonymität ein zwar populäres, aber doch erstaunlich selten wissenschaftlich beleuchtetes Thema ist, lohnt sich ein Blick sehr. Hier geht es zur Verlagsseite, wo es auch das Buch zu kaufen gibt und hier gibt es einfach nur die PDF.
— Update: Gary T. Marx, seit vielen, vielen Jahren eine der wichtigsten Stimmen zu Anonymität und Überwachung, hat auf dem Surveillance Studies Blog eine sehr lesenswerte Rezension zu dem Buch geschrieben —
Abstract
The chapter traces the changes undergone by anonymity – and by the discourses surrounding it – in liberal Western societies. I will ask whether the current politicization of the issue is likely to have any impact on the gradual disappearance of opportunities for anonymity and argue that anonymity is an ambivalent but critical feature of the democratic public sphere. The argument proceeds in three stages. I begin with a number of conceptual observations on anonymity. From these, a heuristic framework emerges with which the changes in anonymous communication, and in the role this communication plays in society, can be described. I then analyse the extent to which options for anonymity have been affected by the revolution in ICTs and conclude by considering how anonymity is framed in public discourse.