Policy Dialgoue am EUI in Florenz

Am 22. und 23.05 hatte ich die schöne Chance am Policy Dialogue „Artificial Intelligence and Democracy: Challenges and Avenues of Amalgamation“ am European University Institute (EUI) in Florenz teilzunehmen. Der zweitägige, äußerst intensive Workshop setze sich mit prominenter Besetzung aus Wissenschaft und Politik mit Fragen von KI und Demokratie auseinander. Mein eigener Input trug den Titel „Filter Bubbles on Steroids. Assessing Generative AIs Potential to dirupt the democratic discourse“. Infos zu dem von Daniel Innerartiy und Ioannnis Galariotis organisierten Workshop gibt es hier.

Podiumsdiskussion: Zivilgesellschaftliche Impulse für die Demokratie

Am Dienstag, den 13.06.2023, um 18:15 Uhr lade ich zur ersten öffentlichen Podiumsdiskussion der Professur für Demokratieförderung und Digitalpolitik ein. Der Abend steht unter dem Titel „Demokratie, aber anders – Zivilgesellschaftliche Ideen für eine bessere Politik“. 

Während es nie an Kritik am aktuellen Zustand der repräsentativen Demokratie fehlt, sind Ideen für deren Reform oder gar Neuerfindung schon seltener – und noch seltener sind Versuche, Demokratie einfach einmal anders zu machen. Doch die Dinge sind in Bewegung geraten: Gerade zivilgesellschaftliche Akteure haben in den letzten Jahren Ideen formuliert, Impulse gegeben oder Tools gebaut, die die Institutionen der repräsentativen Demokratie herausfordern oder neu beleben. Digitale Technologien sind oft der Ausgangspunkt dieser Ansätze: Durch sie verändern sich Beteiligungserfahrungen und -erwartungen, Ausprobieren und Umgestalten wird leichter möglich und das Einbeziehen vieler, die sich für Politik nicht zu interessieren meinen, gelingt.

Die Podiumsdiskussion eröffnet die Chance, einige der wichtigsten Macher*innen im Feld der digitalen demokratischen Zivilgesellschaft sowie deren Ideen kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren: Juliane Baruck (Hallo Bundestag / Es geht LOS), Gregor Hackmack (innn.it / Abgeordnetenwatch), Moritz Ritter (Liquid Democracy) und Katja Jäger (betterplace lab). Die Veranstaltung findet im Hörsaal 5 (Lehrgebäude 2) der Universität Erfurt statt. Sie ist öffentlich und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. hier auch nochmal das Plakat mit allen Infos als PDF.

Ankündigung: Antrittsvorlesung in Erfurt

Am 21. Juni 2023 um 18 Uhr werde ich meine öffentliche Antrittsvorlesung an der Universität Erfurt halten. Mein Vortrag steht unter dem Titel „Digitalpolitik als Demokratiepolitik“. Es handelt sich um eine gemeinsame Antrittsvorlesung und den ersten Teil wird meine Kollegin Anne Nassauer zu kollektivem Verhalten im 21. Jahrhundert halten. Stattfinden tut der Vortrag in der Erfurter Altstadt und zwar im Collegium Maius (Michaelisstr. 39). Alle Infos hier auf dem Plakat oder hier im Veranstaltungskalender der Universität Erfurt. Wer teilnehmen will, muss sich bis zum 16. Juni bei Sabrina Hörning (sabrina.hoerning@uni-erfurt.de) anmelden. Ich freue mich über zahlreiches Erscheinen.

Lehre im Sommersemester: Fünf Syllabi

Im nunmehr laufenden Sommersemester biete ich fünf Lehrveranstaltungen an der Universität Erfurt an, die ein relativ weites Spektrum an Themen abdecken. Wie immer habe ich auch meine Syllabi online gestellt, diese sind auf der Unterseite „Lehre“ zu finden – oder gleich hier: „Repräsentation im Wandel“ ist mein Masterseminar; „Alles Neu – Ein digitales Update für die Demokratie?„, „Künstliche Intelligenz als Herausforderung der Demokratie“ und „Grundlagen der politischen Bildung“ unterrichte ich im Bachelor sowie die Vorlesung „Analyse politischer Systeme„. Freue mich auch über Kommentare zu den Syllabi, die wie immer eine große Zahl von Forschungs- und Einstiegsliteratur aufzulisten versuchen.

Neuer Artikel zu Habermas und dem digitalen Strukturwandel (Constellations)

Im Journal Constellations ist von mir ein neuer kurzer Artikel zum neuen Habermas-Buch „Ein neuer Strukturwandel von Öffentlichkeit und die deliberative Politik“ erschienen. Der Beitrag ist Teil eines größeren Special Issues, in dem sich verschiedene Autor*innen mit der Veränderung von Habermas Öffentlichkeitstheorie auseinandersetzen. Er ist zunächst als Online First Publikation erschienen und Open Access.

— Update: Das Heft ist nun als Jahrgang 30, heft 1 erschienen, es enthält Beiträge zu Habermas von Peter J. Verovšek, William E. Scheuerman, Hubertus Buchstein, Claudia Ritzi, Simone Chambers, Cristina Lafont, Sebastian Sevignani, Joshua Cohen und Archon Fung. Mein Beitrag ist hier zu lesen, das ganze Heft kann hier eingesehen werden – fast alle Beiträge sind Open Access. —


In ihm rekonstruiere ich die Entwicklung von Habermas Öffentlichkeitstheorie, setze mich dann mit den Stärken und Schwächen seines Blickes auf die digitale Veränderung auseinander und gehe abschließend auf Habermas Regulierungsideen ein. Der ganze Artikel findet sich hier als PDF

Workshop: Politische Kommunikation und KI (Hamburg)

Am 25. und 26. Februar 2023 habe ich gemeinsam mit Gary Schaal einen zweitägigen, explorativen Workshop zum Thema „Regierungskommunikation und Künstliche Intelligenz“ ausgerichtet. Eine Teilnahme an dem an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg durchgeführten Workshop war nur auf Einladung möglich, aber wir hatten zwei sehr produktive Tage mit den ca. 30 Teilnehmer*innen. Fokus lag auf der Frage, wie KI-Verfahren Regierungskommunikation unterstützen können bzw. wie der Einsatz von KI in der medialen Umgebung Strategien der Regierungskommunikation verändert. Neben drei explorativen Workshop-Tracks gab es zudem eine von mir moderierte öffentliche Podiumsdiskussion mit Katharina Kleinen-von Königslöw (Uni Hamburg) und Jörn Thießen (Abteilungsleiter im BMI).

Podiumsdikussion zu digitaler Souveränität in Erlangen

Am kommenden Dienstag, dem 17. Januar, findet in Erlangen eine Podiumsdiskussion anlässlich des frisch bei Transcript erschienen Sammelbandes „Was heißt digitale Souveränität?“ statt. Auf Einladung der Herausgeber – Georg Glasze, Eva Odzuck und Ronald Staples – werde ich die im Band aufgezeigten Perspektiven in einem Kommentar diskutieren. Viele der Autor*innen sind auch dabei, stattfinden tut das Ganze im Senatssaal im Kollegienhaus. Das Ganze ist öffenltich und ohne Anmeldung und findet ab 18 Uhr statt. Alle Infos hier.

Stellenausschreibung: Doktorand*in gesucht

Für meinen Professur zu Demokratieförderung und Digitalpolitik suche ich ab sofort einen wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (TvÖD13, 65%, zunächst auf vier Jahre befristet). Die/der künftige Stelleninhaber*in soll mich mit 2 SWS in der Lehre unterstützen, mit mir in der Forschung gemeinsame Projekte angehen und ein eigenes Promotionsprojekt im Themenfeld anstreben. Die ganze Ausschreibung könnt ihr hier einsehen. Ich freue mich ungemein über gute Bewerbungen und stehe für Rückfragen selbstverständlich zur Verfügung.

Foyergespräch in Weimar

Unter dem Titel „Soziale Medien und soziale Verantwortung“ hatte ich gestern, am 30.11.2022 die Möglichkeit bei einer Podiumsdiskussion im Deutschen Nationaltheater Weimar teilzunehmen. Bei dem vom Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft organisierten sogenannten Foyergespräch diskutierte ich mit Josephine Ballon (Hate Aid) und Tobias Fernholz (Bundeszentrale für Politische Bildung). Moderiert hat Maik Fielitz, ein tolles Gespräch und ein hoffenltich interessanter Abend für alle, die da waren.

Lehre im WiSe22: Digitalpolitik, Öffentlichkeit und Demokratie, Europäische Demokratie und Diskurse der Tech-Eliten

In meinem ersten echten Erfurter Semester auf der Professur für Demokratieförderung und Digitalpolitik werde ich insgesamt vier Seminare anbieten (dreimal im Bachelor, einmal im Master). Wie immer habe ich für die Syllabi der Seminare auf der Seite Lehre dauerhaft verfügbar gemacht und freue mich, wenn Sie auf Interesse auch jenseits der Erfurter Studierenden stoßen. Im Bachlor lehre ich in diesem Semester: Digitalpolitik (Syllabus), Öffentlichkeit und Demokratie (Syllabus) und die Demokratisierung der Europäischen Union (Syllabus). Im Master ein Seminar zu den Diskursen der Tech-Eliten (Syllabus)

Professor für Demokratieförderung und Digitalpolitik (Universität Erfurt)

Mit großer Freunde kann ich verkünden, dass ich am heutigen Montag an der Universität Erfurt zum Professor für Demkoratieförderung und Digitalpolitik ernannt wurde. Ich werde ab diesem Wintersemester die Staatswissenschaftliche Fakultät verstärken. Die Professur gibt mir die Chance, meine Forschungsschwerpunkte der letzten Jahre weiter auszubauen und zu verstärken. In der Lehre plane ich den Erfurter Studierenden ein breites Angebot zu machen, welches empirische und theoretische Bereiche der Forschung zu Demokratie und dem Wandel von Demokratien fokussiert. Der Empfang durch Fakultät und Universität war sehr herzlich und ich freue mich auf die kommenden Jahre an der Universität Erfurt.

Ein solcher Wechsel ist auch immer die Gelegenheit, Danke zu sagen. Ich hatte fünf fantastische Jahre an meiner akademischen Doppelheimat, dem Weizenbaum-Institut und dem WZB. Ich danke daher den unzähligen Leuten, die mich in dieser Zeit unterstützt haben und mir damit überhaupt erst die Chance zur professoralen Karriere gaben – besonders natürlich Jeanette Hofmann als Principal Invetigator und dem ganzen Team meiner Forschungsgruppe. Besonders freue ich mich, dass ich künftig auch weiterhin – nun im Gaststatus – Teil der Gruppen am Weizenbaum-Institut und dem WZB bleiben darf. Eine enge Verbindung zu Erfurt herzustellen, ist fest geplant.

Artikel: Der digitale Strukturwandel von Öffentlichkeit – Demokratietheoretische Anmerkungen

Im just erschienen Sammelband Demokratie und Öffentlichkeit im 21. Jahrhundert – zur Macht des Digitalen (verantwortet von Indra Spiecker, Michael Westland und Ricardo Campos) gibt es einen neuen Artikel von mir, der die Umrisse des digitalen Strukturwandels von Öffentlichkeit zu beschreiben versucht. Der Beitrag ist „Der digitale Strukturwandel von Öffentlichkeit: Demokratietheoretische Anmerkungen“ betitelt und stellt eine erweiterte und leicht anders gelagerte Fassung eines älteren Beitrags für das Glossar Stichworte zur Zeit dar. Der gesamte Sammelband ist Open Access (hier) und enthält in der Hauptsache rechtswissenschaftliche Beiträge (u.a. schreiben Christian Djeffal, Thomas Vesting, Matthias Kettemann, Carsten Ochs, Astrid Epiney und Ulrich Kelber darin).

Artikel: Social Media and the Digital Structural Transformation of the Public Sphere

Unter dem Titel Social Media and the Digital Structural Transformation of the Public Sphere ist in der neusten Ausgabe des Journals Theory, Culture & Society ein Artikel von Philpp Staab und mir erschienen, in dem wir uns mit der Frage auseinandersetzen, inwiefern die Habermasche Theorie des Strukturwandels von Öffentlichkeit angesichts der digitalen Konstellation einer Überarbeitung bedarf. Der Artikel befindet sich in äußerst prominenter Nachbarschaft, so gibt es in dem Heft sowohl – und erstmals in englischer Sprache – Habermas Überlegungen zur Aktualisierung seiner Öffentlichkeitstheorie als auch ein Interview mit Judith Butler. Hinzu kommen tolle Texte zur Öffentlichkeitstheorie, u.a. von Hartmut Rosa, Silke van Dyk und Donatella della Porta. Großer Dank gebührt Martin Seeliger und Sebastian Sevignani, die schon den deutschsprachigen Leviathan-Sonderband konzipiert hatten, aus dem sich das Special Issue entwickelt hat. Philipp und mein Artikel ist Open Access und kann hier heruntergeladen werden, den Abstract gibt es weiter unten.

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DigiDem-Abschlussworkshop: Democracy in the Digital Constellation

Die Forschungsgruppe „Demokratie und Digitalisierung“, die ich seit Ende 2017 leiten durfte, kommt am 15. September 2022 zu ihrem geplanten Ende (das Nachfolgeprojekt steht aber schon in den Startlöchern). Um auf die Forschung der vergangenen fünf Jahre zurückzublicken, hatten wir uns für den 5. und 6. September einen besonderen Abschlussworkshop ausgedacht. Unter dem Titel „Democracy in the Digital Constellation. Interdisciplinary Perspectives“ hatten wir uns in vier Panels Expert*innen eingeladen, die unsere Arbeit in den letzten Jahren mit ihren Texten stark geprägt haben. Auf jedem Panel gab es einen Vortrag von uns und je zwei Beiträge von außerhalb der Forschungsgruppe. Geladene Gäste waren Vincent August, Robert Seyfert, Hannah Ruschemeier, Giovanni De Gregorio, Annie Waldherr, Jan-Felix Schrape, Paula Diehl und Rahel Süß – sowie einige unserer langjährigen Begleiter hier aus dem Kontext der Gruppe. Hier das komplette Programm. Es waren zwei fantastische Tage mit langen Diskussionen in einem interdiszplinären Setting, wo jeder sich wirklich für die anderen Perspektiven interessierte – und damit ein perfekter Spiegel für die Jahre der Arbeit in der DigiDem-Gruppe. Danke an alle, die teilgenommen haben.

Broschüre der Landeszentrale: Demokratie und Digitalisierung

Gemeinsam mit Christoph Neuberger, dem geschäftsführenden Direktor des Weizenbaum-Instituts, habe ich eine von der Landeszentrale für politische Bildung in Berlin herausgegebene Broschüre mit dem Titel „Demokratie und Digitalisierung“ verantwortet. Das kleine Heft erörtet, was Digitalisierung und Demokratie im Kontext bedeuten, fragt nach der Veränderung von demokratischen Zielen und Normen in der digitalen Transformation und gibt abschließend einige Handlungsempfehlungen für eine demokratische Digitalisierung unserer Gesellschaften. Das ganze in verständlicher Sprache. Als Heft ist die Broschüre in der Landeszentrale für politsche Bildung und an vielen weiteren Stellen in Berlin erhältlich, natürlich kostenlos und natürlich auch als Download. Ein besonderes Highlight war zudem, dass sie im Rahmen der Weizenbaum-Filmnacht mit einer Podiumsdiskussion im Freiluftkino Kreuzberg vorgestellt wurde.