Gemeinsam mit Sebastian Berg habe ich im neuen Heft der Zeitschrift für Politische Theorie einen Aufsatz zu „Widerstand und die Formierung von Ordnung in der digitalen Konstellation“. In dem Text nehmen wir einen systematisierenden Vergleich von Widerstandsformen in der digitalen Konstellation – von oppositioneller Netzpolitik über Hacktivismus zur Bereitstellung alternativer Infrastrukturen – vor, und versuche, aus diesem heraus die Dynamik von Ordnung und Widerstand im Digitalen theoretisch zu reflektieren. Hieraus erwächst eine Kritik der Formierung von Herrschaft in der Gegenwart, welche die depolitisierende Restrukturierung von Handlungs- und Möglichkeitsräumen für gesellschaftliche Akteur*innen im Umgang mit digitaler Technik herausarbeitet. Der Beitrag ist Teil des von Robin Celikates und Frauke Höntzsch herausgegegebenen Sonderhefts der Zeitschrift für Politische Theorie (ZPTh) zum Thema „Widerstand, transnational„. Der Artikel ist hier Open Access als PDF verfügbar.
Monat: Mai 2020
Aufsatz: Demokratie in der digitalen Konstellation
Für das jüngst erschiene „Einführung in die Politische Theorie. Grundlagen – Methoden – Debatten“ (Riescher/Rosenzweig/Meine) habe ich einen Beitrag zu „Demokratie in der digitalen Konstellation“ beigesteuert. In dem Artikel gebe ich einen Überblick über die demokratietheoretische Forschung zu Fragen der Digitalisierung und argumentiere, dass die derzeit noch eher sporadische und unsystematische Abhandlung von Fragen des digitalen Wandels in der Politischen Theorie zum Problem für die Relevanz der Theorie zu werden droht, dass in einer vertiefenden Auseinandersetzung aber ein großes Potenzial liegt. Dies wird entlang von drei großen Diskursen – zu Öffentlichkeit, zu Repräsentation und zu Herrschaft – gezeigt. Der Artikel ist dankenswerterweise sofort als Open Access freigeschaltet; ihr findet ihn hier als PDF.
Der Band selbst enthält übrigens noch eine Menge sehr weiterer toller Lektüren, etwa Anna Meines AUseinandersetzung mit der Frage „Wozu Politische Theorie“ oder etwa Überblick zu Methoden Politischer Theorie (Andreas Busen), zu Demokratietheorie jenseits des Westens (Alexander Weiß) oder zu Demokratie und Protest (Oliver Flügel-Martinsen)
Reflexive Krisenforschung
Dieser Tage wohl mehr als passend ist jüngst im Springer VS Verlag der Band „Handbuch Krisenforschung“ erschienen. Der nicht nur aktuelle, sondern auch sehr breit aufgestellte Band ist eines der Kronjuwelen in der Forschungsarbeit des Leibniz-Forschungsverbundes „Krisen einer globalisierten Welt“, den ich die Ehre hatte von 2013 bis Ende 2017 als Koordinator durch seine Gründungsphase zu begleiten. Das Projekt Handbuch habe ich damals noch mitangestoßen und es ist toll, jetzt in der fertigen Fassung zu blättern, welche den Wert interdisziplinärer Forschung zeigt, gerade bei per Definition disziplinenübergreifenden Themen wie Krisen. Ein weiteres Schmankerl ist, dass ich noch einer der vier Mitverfasser der Einleitung bin – mit Frank Bösch, Nicole Deitelhoff und Stefan Kroll. Hier geht es direkt zu unserem Beitrag, der nicht nur die Beiträge des Bandes vorstellt, sondern auch einige allgemeine Überlegungen zur Krisenbegrifflichkeit und der wissenschaftlichen Analyse von Krise(n) beinhaltet: Für eien reflexive Krisenforschung – zur Einführung.