Gemeinsam mit Sebastian Berg habe ich im neuen Heft der Zeitschrift für Politische Theorie einen Aufsatz zu „Widerstand und die Formierung von Ordnung in der digitalen Konstellation“. In dem Text nehmen wir einen systematisierenden Vergleich von Widerstandsformen in der digitalen Konstellation – von oppositioneller Netzpolitik über Hacktivismus zur Bereitstellung alternativer Infrastrukturen – vor, und versuche, aus diesem heraus die Dynamik von Ordnung und Widerstand im Digitalen theoretisch zu reflektieren. Hieraus erwächst eine Kritik der Formierung von Herrschaft in der Gegenwart, welche die depolitisierende Restrukturierung von Handlungs- und Möglichkeitsräumen für gesellschaftliche Akteur*innen im Umgang mit digitaler Technik herausarbeitet. Der Beitrag ist Teil des von Robin Celikates und Frauke Höntzsch herausgegegebenen Sonderhefts der Zeitschrift für Politische Theorie (ZPTh) zum Thema „Widerstand, transnational„. Der Artikel ist hier Open Access als PDF verfügbar.
Kategorie: Allgemein
Aufsatz: Demokratie in der digitalen Konstellation
Für das jüngst erschiene „Einführung in die Politische Theorie. Grundlagen – Methoden – Debatten“ (Riescher/Rosenzweig/Meine) habe ich einen Beitrag zu „Demokratie in der digitalen Konstellation“ beigesteuert. In dem Artikel gebe ich einen Überblick über die demokratietheoretische Forschung zu Fragen der Digitalisierung und argumentiere, dass die derzeit noch eher sporadische und unsystematische Abhandlung von Fragen des digitalen Wandels in der Politischen Theorie zum Problem für die Relevanz der Theorie zu werden droht, dass in einer vertiefenden Auseinandersetzung aber ein großes Potenzial liegt. Dies wird entlang von drei großen Diskursen – zu Öffentlichkeit, zu Repräsentation und zu Herrschaft – gezeigt. Der Artikel ist dankenswerterweise sofort als Open Access freigeschaltet; ihr findet ihn hier als PDF.
Der Band selbst enthält übrigens noch eine Menge sehr weiterer toller Lektüren, etwa Anna Meines AUseinandersetzung mit der Frage „Wozu Politische Theorie“ oder etwa Überblick zu Methoden Politischer Theorie (Andreas Busen), zu Demokratietheorie jenseits des Westens (Alexander Weiß) oder zu Demokratie und Protest (Oliver Flügel-Martinsen)
Reflexive Krisenforschung
Dieser Tage wohl mehr als passend ist jüngst im Springer VS Verlag der Band „Handbuch Krisenforschung“ erschienen. Der nicht nur aktuelle, sondern auch sehr breit aufgestellte Band ist eines der Kronjuwelen in der Forschungsarbeit des Leibniz-Forschungsverbundes „Krisen einer globalisierten Welt“, den ich die Ehre hatte von 2013 bis Ende 2017 als Koordinator durch seine Gründungsphase zu begleiten. Das Projekt Handbuch habe ich damals noch mitangestoßen und es ist toll, jetzt in der fertigen Fassung zu blättern, welche den Wert interdisziplinärer Forschung zeigt, gerade bei per Definition disziplinenübergreifenden Themen wie Krisen. Ein weiteres Schmankerl ist, dass ich noch einer der vier Mitverfasser der Einleitung bin – mit Frank Bösch, Nicole Deitelhoff und Stefan Kroll. Hier geht es direkt zu unserem Beitrag, der nicht nur die Beiträge des Bandes vorstellt, sondern auch einige allgemeine Überlegungen zur Krisenbegrifflichkeit und der wissenschaftlichen Analyse von Krise(n) beinhaltet: Für eien reflexive Krisenforschung – zur Einführung.
Online first: Die digitale Konstellation
Gemeinsam mit Sebastian Berg und Niklas Rakowski aus meiner Weizenbaum-Forschungsgruppe „Demokratie und Digitalisierung“ habe ich einen Artikel zu „Die digitale Konstellation. Eine Positionsbestimmung“ verfasst. Der Artikel ist nun – open-access und online first – in der Zeitschrift für Politikwissenschaft veröffentlicht und kann hier direkt als PDF heruntergeladen werden. In ihm versuchen wir einen Vorschlag für eine andere Form der politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Digitalisierung zu machen.Hierfür rekonstruieren wir aus Sicht der Politikwissenschaft die breit rezipierten Diagnosen der digitalen Gesellschaft in Nachbardisziplinen wie der Soziologie und Rechtswissenschaft (Baecker, Nassehi, Reckwitz, Stalder und Vesting). Ein Abstract in deutsch und englisch gibt es unten, aber am einfachsten ist, ihr schaut direkt in die PDF. Weiterlesen
Vortrag beim Council of Europe
Beim Council of Europe hat sich am Montag und Dienstag (27./28.01) eine neue Working Group zum Themenfeld Technologie und Demokratie konstituiert. Ich hatte die große Ehre in der ersten Sitzung als Experte einen Input zum Thema „Artificial Intelligence and Democracy“ geben zu dürfen und anschließend mit den Vertretern der Staaten insbesondere die Frage zu diskutieren, welche regulatorischen Herausforderungen sich wie stellen.
Beitrag zu Souveränität im Band „Politik in der digitalen Gesellschaft“
Noch kurz vor Jahresschluß ist bei Transcript der Sammelband „Politik in der digitalen Gesellschaft“ erschienen (hg. von Jeanette Hofmann, Norbert Kersting, Claudia Ritzi und Wolf. J. Schünemann). Für diesen habe ich einen Beitrag zu Souveränität: Dynamisierung und Kontestation in der digitalen Gesellschaft beigesteuert. Der ganze Band und auch dieser Beitrag ist kostenlos und Open Access verfügbar, besonders empfehlen möchte ich auch noch die Beiträge meiner Weizenbaum-Kolleginnen Lena Ulbricht (Big Data und Governance im digitalen Zeitalter) und Jeanette Hofmann (Mediatisierte Demokratie in Zeiten der Digitalisierung).
Kleiner Beitrag in Sammelband zu Internetmythen
Für das Internet Governance Forum 2019, welches vom 25.-29. November in Berlin stattfand, wurde von Matthias C. Kettemann und Stephan Dreyer ein Open Access Sammelband mit dem Titel „Busted! The Truth About the 50 Most Common Internet Myths“ konzipiert. Ich habe für den Band eine kleine Widerlegung beigesteuert und zwar Mythos #14: „Only criminals want anonymity online„. Sebastian Berg auf der Forschungsgruppe „Demokratie und Digitalisierung“ hat außerdem noch die #31: „The Internet enables organizing without organizations“ geliefert und die anderen 48 kleinen Beiträge sind auch ein aufmerksames Lesen wert. Der Band ist zweisprachig (deutsch/englisch) und hat noch Kurzfassungen der Widerlegungen in den fünf weiteren UN-Sprachen (arabisch, chinesisch französisch, russisch und spanisch). Fürr alle Nicht-IGF-Teilnehmer, diese hatten den Band gedruckt in der Goodie Bag – gibt es die Möglichkeit zu Download oder direktem Schmöckern hier: www.internetmythen.de/
Lehre in Luzern: Politische Theorie der digitalen Gesellschaft
Am heutigen Freitag (27.09) startet an der Universität Luzern mein Masterseminar „Politische Theorie der digitalen Gesellschaft“. In insgesamt sieben, je vierstündigen Sitzungen werden wir uns der emergenten politischen Theorie der digitalen Konstellation widmen, deren wichtigste Beiträge und Perspektiven kennenlernen und insbesondere die Frage erörtert, wie die digitale Konstellation sich auf Möglichkeit und Praxis der Demokratie auswirkt. Den Syllabus gibt es bereits hier – wie immer auch mit viel Zusatzliteratur zu den behandelten Themenfeldern. Freue mich schon sehr auf das Seminar und seine Studierenden.
Theoriesektion: Panel zu Digitalisierung
Auf der herbstlichen Theoriesektion in Hamburg mit dem Thema „Politische Theorie und Politische Philosophie in Wissenschaft und Öffentlichkeit“ habe ich die Ehre am späten Mittwoch (18.09, 16-17:30 Uhr) einen Rountable zu Digitalisierung als Herausforderung für Politische Theorie zu moderieren. Diskutieren werden Gary Schaal/Dannica Fleuß, Eva Odzuck und Ruth Ziemerling – wird, wie die ganze Sektion überhaupt, sicher eine spannende Veranstaltung. Das Programm findet sich hier.
Panel: Hate Speech bekämpfen – IGF-D
Auf dem diesjährigen Internet Governance Forum Deutschland habe ich gemeinsam mit Hanna Gleiß, Niklas Rakowski und Maik Fielitz ein Panel zu „Hate Speech bekämpfen – Forderungen an Politik und Wirtschaft“ organisiert. Das Panel war von zivilgesellschaftlicher Seite mit Simone Rafael (Amadeu Antonio Stiftung), Hanna Gleiß (Das Nettz), Hannes Ley (#Ichbinhier) und Anna-Lena Hodenberg (Hate Aid) besetzt, für die Seite von Politik und Wirtschaft antworteten: Nina Morschhaeuser von Twitter und Janina Menzel von der Staatsanwaltschaft Köln (Abteilung ZAC). Ich habe das Ganze moderiert. Es war eine tolle Diskussion mit hohem Publikumsinteresse, wie es überhaupt ein tolles IGF-D war. Im Nachgang der Veranstaltung werden bald die zwölf Forderungen (4×3) der zivilgesellschaftlichen Akteure veröffentlicht, im November gibt es – ebenfalls in Berlin – dann auch noch das global IGF.
Fernsehdokumentation zu demokratischen Innovationen
Am Sonntag, den 25.08.2020, wird auf dem MDR die Dokumentation „Mehr Bürger an die Macht? Wie sich Demokratie verändern muss“. Ich hatte das Vergnügen auch vor der Kamera zu stehen und einige Dinge zu repräsentativer Demokratie und demokratischen Innovationen zu sagen. Die von Gabi Schlag und Benno Wenz produzierte Dokumentation gibt einen wirklich guten Einblick in aktuelle Reformdiskussionen und zeigt auch einige interessante Experimente. Die MDR Wissen Doku ist zum Glück nicht nur am Sonntag zu sehen, sondern steht auch dauerhaft auf YouTube. Ihr könnt sie unter diesem Link hier ansehen (45 Minuten)
Swiss Summer School of Democracy Studies (Luzern)
Vom 24. bis zum 28. Juni lief in Luzern die Swiss Summer School of Democracy Studies. Das Ganze stehe dieses Jahr unter dem Thema Politics and Democracy in the Digital Age und gemeinsam mit Joachim Blatter hatte ich das große Vergnügen, die letzten beiden Tage der Summer School zu gestalten (Programm hier). Thema war Digitalisierung und Demokratie. Tolle Doktoranden und Projekte und fantastisches Wetter in dieser wunderschönen Stadt.
Quiet, Please! Mein Beitrag zur Tagung „Technologien der Emotionalisierung“ (Stuttgart)
Ende der Woche, genauer vom 23. bis 25. Mai findet in Stuttgart eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „Technologien der Emotionalisierung“ statt. Ausgehend von der Frage, welchen Veränderungen das menschliche Gefühlsleben in technisierten Lebens- und Arbeitskontexten ausgesetzt ist, geht die Konferenz auch auf Fragen der Demokratietheorie, der Bildungspolitik und der Medienregulierung ein. Ich selbst werde am letzten Konferenztag, dem Samstag, einen Vortrag mit dem Titel „Quiet, Please! Demokratische Optionen zur Rejustierung digitaler Öffentlichkeit“ halten. Die Veranstaltung ist öffentlich und ich freue mich auf die Diskussion. Den Flyer Flyer mit allen Zeiten gibt es hier zu sehen.
Vorträge in der Forschungsgruppe: Colin Bennett und Vincent August
Seitens der Forschungsgruppe 12 „Demokratie und Digitalisierung“ am Weizenbaum-Institut haben wir gleich zwei interessante und öffentliche Vorträge in den kommenden Wochen. Am Montag, den 20.05, (18 Uhr) spricht Colin Bennett, Professor in Victoria, zum Thema The Encoded Voter – Data-Driven Elections in Western Democracies, die Woche drauf am Dienstag, den 28.05 (14h) dann auch noch Vincent August zu The Rise of Network Ideas – From Cybernetics to Governance. Beide Veranstaltungen finden im großen Flex-Raum statt. Wir freuen uns über interessierten Besuch.
Vertrauen und Transparenz: Netzphilosophische Diskussion im Brecht-Haus
Im Literaturforum des Brecht-Haus findet seit Ende 2018 eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel Philosophie des Digitalen statt. In jeder der Veranstaltungen bespricht der Philosoph Christian Uhle mit zwei Gästen ganz grundsätzliche Facetten der Digitalisierung und deren Wirkungen auf Mensch und gesellschaftliches Zusammenleben. Am Gründonnerstag (18.04, 19:30 Uhr) werde ich einer dieser beiden Gäste sein und – gemeinsam mit Anne Eusterschulte, Professorin für Philosophie an der FU Berlin – das Thema „Vertrauen und Transparenz“ diskutieren. Einlass ist ab 18:30 Uhr, das Brecht-Haus findet ihr in der Chausseestr. 125. Die konkrete Veranstaltung findet ihr hier auf Facebook eingestellt, interessanter ist aber eigentlich noch die Webseite zur ganzen Reihe Philosophie des Digitalen, wo es auch Videos vorheriger Veranstaltungen gibt. Bin sehr gespannt auf die Diskussion und freu mich über bekannte Gesichter im Publikum.