Gestern, am 11. September 2025, hat der Thüringer Landtag über Simson Mopeds diskutiert – konkret über die Frage, inwiefern Neuimporte dieser Kraftfahrzeuge gleichbehandelt werden sollen, wie die ursprünglich zu Zeiten vor der Wiedervereingung gebauten und zugelassenden Mopeds. Dieses auf den ersten Blick sehr spezifisch und unpolitisch wirkende Thema ist stark identitär aufgeladen und es gab konkurrierende, aber auf ähnliche Ergebnisse abzielende Anträge von Brombeer-Koalition und AfD zum Thema, so dass die Debatte sogar deutschlandweit Aufmerksamkeit fand. Der abendliche Beitrag des Thüringen-Journal des MDR beleuchtete nicht nur die policy-Fragen hinter den Anträgen, sondern fragte insbesondere, ob es sich hier um “Symbolpolitik” handelt. Zu dieser Frage und dem Verhältnis von AfD-Initativen und Anträgen der Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD wurde ich kurz im Landtag interviewt und habe meine Einschätzung formuliert, dass Symbolpolitik ein durchaus wichtiges Element der parlamentarischen Demokratie ist und als solche durchaus von demokratischem Wert, und dass die Brombeer-Koalition zwar vorsichtig sein muss, Anträge der AfD einfach zu kopieren, im konkreten Fall aber durchaus eine nachvollziehbare Entscheidung getroffen wurde, da es sich nicht um ausschließende Symbolpolitik handelt, sondern eher um nostalgische Klientelpolitik. Der ganze Beitrag mit meiner Einschätzung ist hier in der Mediathek zu finden.