Aktuelles

Soberanía Digital – Spanische Version des Digital Sovereignty Aufsatz

Der von mir und Julia Pohle Ende 2020 in Internet Policy Review veröffentlichte Text Digital Sovereignty, in dem wir die Diskursgeschichte des Souveränitätsdiskurses etwas aufschlüsseln und europäische Verwendungen differenzieren, ist in eine spanischen Übersetzung erschienen: Soberanía Digital. Veröffentlicht ist er im Magazin Revista Latinoamericana de Economía y Sociedad Digital, von dem auch die Übersetzung verantwortet wurde. Tolles Gefühl in einer Sprache lesbar zu sein, an der man selbst recht kontinuierlich gescheitert ist.

Sonderheft: Political Theory of the Digital Constellation

Es war eine längere Reise, aber nun ist es vollbracht. In der Zeitschrift für Politikwissenschaft ist das von mir, Sebastian Berg und Daniel Staemmler gemeinsam verantwortete Sonderheft „Political Theory of the Digital Constellation“ erschienen. Das Heft ist insgesamt fünfzehn Beiträge schwer und wird durch unsere Einleitung gerahmt, in der wir über die Möglichkeiten der Politischen Theorie zu Analyse und Kritik der digitalen Konstellation allgemein referieren. Beiträge zur Debatte stammen dann unter anderem von Daniel Schulz, Vincent August, Wolf Schünemann, Ronja Kniep, Jürgen Neyer, Tim König, Eva Odzuck, Sophie Günther, Anna Verena Nosthoff, Felix Maschewski und Ann-Kathrin Koster. Es geht unter anderem um Technokratie, globale Biopolitik, Freiheitsbegriffe, digitale Souveränität und und und. Wir denken, es ist ein tolles Heft geworden und hoffen, dass es die deutsche und englischsprachige Debatte weiter befördert und das heuristische Konzept der digitalen Konstellation weiter bekannt macht. Lesen lohnt sich, einfach hier klicken – plus: die Beiträge sind auch allesamt Open Access.

Agonales Sommertreffen in Greifswald

Grit Straßenberger und Rieke Trimcev haben vom 29.06 bis 01.07 an der Universität Greifwald ein agonales Sommertreffen organisiert, meint: Einen Workshop, der im Anschluss an die Konferenz „Agonale Politiktheorien: Entstehungskontexte, Charakteristika und künftige Herausforderungen„, die im Dezember 2021 am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg hätte stattfinden sollen, aber letztlich virtualisiert werden musste, unsere Diskussionen von damals fortsetzte. Ich war diesmal mit einem Vortrag zur Gestaltung von Öffentlichkeit dabei und den blinden Flecken, die aktuelle Demokratietheorien in Hinsicht auf die technologische und mediale Konstitution von Öffentlichkeit aufweisen.

Streitgespräch: Vereinzeln digitale Medien den Menschen?

Unter der Fragestellung „Vereinzeln digitale Medien den Menschen“ habe ich am 24.06, dem deutschlandweiten Digitaltag an einem virtuellen Streitgespräch teilgenommen. Da mit der Veranstaltung neu eingeführte Format, VHStreit, der kooperierenden Volkshochschulverbände Mecklenburg-Vorpommern und Schlesweig-Holstein soll zwei konträre Ansichten pointiert und in direkter Gegenüberstellung herausarbeiten. Ich habe die Seite vertreten, dass digitale Medien uns eher Möglichkeiten der Kooperation und Kollaboration eröffnen. Meine Gegenüber war Regine Herbrik. Diskussion und Format sind gut aufgegangen und wir hatten eine interessante und hoffentlich für das durch Umfragen eingebundene Publikum auch amüsante Diskussion.

Seminar zu digitaler Demokratie am Comer See

Am wunderschönen Comer See in Adenauers früherer Sommerresidenz Villla La Colinia hat die Konrad-Adenauer-Stiftung vom 13.-16. Juni eine Bildungsveranstaltung zu „Demokratie im digitalen Zeitalter“ abgehalten. Ich war als Referent für zwei Workshops am ersten Tag eingeladen und habe mit den Teilnehmern über demokratisierende Impulse und die Frage digitaler demokratischer Innovationen diskutiert. Das ganze Programm der Veranstlatung lässt sich hier noch einsehen.

Die Kunst der Demokratie: Beitrag auf dem Kulturpolitischen Kongress (und im DLF Kultur)

Am 9. und 10.6 hat in Berlin der 11. kulturpolitische Bundeskongress stattgefunden. Thema in diesem Jahr war „Die Kunst der Demokratie“ und ich war eingeladen beim Eröffnungspanel mit Amelie Deuflhard (Kampnagel Hamburg), Brigitte Geißel (Forschungsstelle »Demokratische Innovationen«)  und Dirk Neubauer (Bürgermeister der Stadt Augustusburg/Sachsen) über die Krise der repräsentativen Demokratie zu diskutieren. Es war ein tolles Gespräch und wer nicht die Chance hatte, im Raum zu sein, hat nun auch nachträglich die Chance, unserer Auseinandersetzung zu lauschen, da diese für die Sendung „Diskurs“ im Deutschlandfunk Kultur aufgezeichnet wurde: hier reinhören. Danke auch an Vladimir Balzer für die Moderation.

Panel auf der Weizenbaum Conference

Die diesjähirge Weizenbaum Conference stand unter dem Motte „Practicing Sovereignty“. Gemeinsam mit Julia Pohle war ich für die Organisation des Tracks “Digital Sovereignty: Terms, concepts and limitations” verantwortlich. Wir hatten zwei tolle Panel, die sich um konzeptuelle wie theoriepolitische Fragen drehten. Super Vorträge gab es etwa von Aisha Kadiri zu digitalem Kolonialismus, von Daniel Lambach zu europäischen Diskursen oder von Ana Stefanija zu Affordanzen, die individuelle Souveränität im Kontext algorithmischen Entscheidens befördern. Und insgesamt war es eine ganz hervorragende Konferenz in der Alten Münze, organisiert u.a. von Geesche Jost und Bianca Herlo.

Sounding Board: Plattform://Demokratie

Am Hans-Bredow-Institut ist – gefördert und unterstützt von der Mercator-Stiftung – ein neues Projekt mit dem Namen „Plattform://Demokratie“ gestartet worden. Geleitet wird das Ganze von Matthias Kettemann und untersucht wird, inwiefern Plattformräte geeignet sind, Plattformen auf öffentliche Werte hin auszurichten und was eigentlich eine gute Struktur und Aufhängung für Plattformräte ist. Begleitet wird das Projekt durch ein großes Sounding Board mit Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Hier habe ich das Vergnügen, Teil von zu sein und freue mich schon auf die nächsten zwei Jahre an Diskussionen über dieses wichtige Thema.

Studie erschienen: Digitales Europa 2030

Von Oktober bis Mai war ich Mitglied der interdisziplinären Expert:innengruppe „Digitales Europa 2030: Daten und Demokratie“, die die Alfred Herrhausen Gesellschaft eingerichtet hatte. Das Ergebnis unserer Diskussionen in einem aufwendigen Szenarienprozess lässt sich nun hier als PDF lesen. In dem Dokument haben wir ein wünschenswertes Zukunfsszenario für das Jahr 2030 niedergelegt und dann Handlungsoptionen beschrieben, wie dieses zu erreichen sein wird, u.a. haben wir uns auf die Schaffung einer pluralistischen Medienlandschaft, die Steigerung von Digitalkompetenzen in der Verwaltung und die Förderungen von kooperativen und nachhaltigen Ökosystemen konzentriert. Die daraus entstandene Publikation ist hoffenltich nicht nur gewinnbringend zu lesen, sondern transportiert auch noch etwas von dem Diskussionsspirit der toll zusammengestellten Gruppe. Hier geht es zur Webseite des Projektes Digitales Europa 2030, wo auch noch die Gruppe aus dem Jahr 2020 zu finden ist, die sich mit Digitaler Öffentlichkeit beschäftigte und der ich auch schon angehören durfte. Ganz besonderen Anteil am Gelingen hatte natürlich das Team der Herrhausen Gesellschaft und unser Foresight Experte Johannes Gabriel.

Vortrag am Forschungsschwerpunkt digitale_kultur (Hagen)

Auf Einladung von Thomas Bedorf hatte ich gestern, am 18.Mai, das Vergnügen in der Lecture Series des Forschungsschwerpunkt digitale_kultur der Fernuniversität Hagen einen Vortrag mit dem Titel „Künstliche Intelligenz und Demokratie – Eine republikanische Perspektive“ halten zu dürfen. Eine schöne Gelegenheit einige neue Thesen weiter zu schärfen und eine wirklich gute Diskussion. Danke nach Hagen

Workshop an der Georgetown University

Am 28. und 29. April fand am Mortara Center for International Studies an der Georgetown University in Washington ein Workshop der Digital Economy & Security Collaborative (DESC) statt. Thema war der Economy/Security-Nexus im digitalen Zeitalter und vertieft wurden Themen wie Plattformen, Standardsetzugn und AI.  Ich war eingeladen, auf einem Panel zu Sovereignty & Repression zu sprechen und diskutierte gemeinsam mit Rebecca Adler-Nissen, Anita Gohdes, Sergey Sanovich sowie den Kommentatoren Guillaume Beaumier und Maha Rafi-Atal. Die Frage meines Inputs lautete „In how far and in what ways can we expect the digital sovereignty discourse in Europe to change after Russia’s attack on Ukraine?“ – es war ein spannender Diskurs und ich hoffe an der Frage in naher Zukunft noch etwas weiter arbeiten zu können.

Podiumsdiskussion: Gegenentwürfe zum Überwachungskapitalismus

Am 29.03 hatte ich die schöne Möglichkeit auf einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Sachen-Anhalt organisierten Podiumsiskussion mit Lajla Fetic,, vom Projekt „Ethik der Algorithmen“ (Bertelsmann-Stiftung), und Aline Blankertz, u.a .Mitgründerin und Co-Vorsitzende der SINE Foundation, über  das Thema „Wem nützen die Daten? Gemeinwohlorientierte und demokratiestärkende Gegenentwürfe zum Überwachungskapitalismus“ zu diskutieren. Eine tolle Veranstaltung und Diskussion, nicht zuletzt, weil das Ganze in Präsenz im Forum Gestaltung in Magedburg stattfand – und weil uns dreien reichlich Zeit gegeben wurde, um in der Tiefe über Daten und Algorithmen und die Frage, wie man demokratische Öffentlichkeit im digitalen Kontext erzeugen kann, zu reden.

Blogbeitrag: Podcasts in der Politischen Theorie

Ich habe seit langen Jahrem mal wieder für den Theorieblog einen Beitrag verfasst: Es handelt sich um eine Übersicht, wie sich Politische Theorie so hören lässt, sprich: Welche Podcasts es mittlerweile in der Disziplin bzw. den weiteren Sozial- und Kulturwissenschaften gibt. Ich bin selbts erst vor wenigen ahren zum regelmäßigen Podcast-Hörer geworden, habe aber spätestens seit der Pandemie nicht mehr recht vom Medium lassen können und gerade dieser Tage gibt es wirklich viele neue und gute Podcast-Anäufe. Besonders empfehlen tue ich unter anderem Future Histories und Talk Social Science to Me – eine besondere Empfehlung ist zudem der gesprochene Essay „The Future Of Sociology Will (Not) Be Podcasted„, der das Thema reflexiv und vielgestaltig erschließt. Wer mehr Tipps haben will, hier geht es zum ganzen Artikel, der gerne auch noch um weitere Tipps ergänzt werden darf.

Vortrag: Digital Sovereignty an der Georgetown University

Gemeinsam mit Rebecca Adler-Nissen hatte ich gestern die tolle Chance am Mortara Center for International Studies der Georgetown University in Washington das Thema Digital Sovereignty zu erörtern. Die durch Abraham Newman moderierte Diskussion fand im Rahmen der Digital Economy and Security Collaborative (DESC) Speaker Series statt. Der Schwerpunkte unserer Vorträge und der anschließenden Diskussion lag auf der Dynamik und den Besonderheiten des europäischen Diskurses um digitale Souveränität, was sich gerade im amerikanischen Kontext der Diskussion als ungemein interessant und diskussionswürdig erwies.

Backgrounder: Artificial Intelligence and Democracy

Licence: geralt, CC-BY 2.0

Für die Plattform German-Israeli Tech-Policy Dialog, die vom Israel Public Policy Institute und der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv, betrieben wird, habe ich einen sogenannten Backgrounder zum Thema „Artificial Intelligence and Democracy“ geschrieben. Der in der Manuskriptfassung ungefähr 12 Seiten lange Text setzt sich mit dem Diskurs um künstliche Intelligenz und Demokratie auseinander. Erklärt wird, worum es geht und warum die Diskussion gerade in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Drei Stränge der Diskussion werden dabei unterschieden: Einer um die Transformation der öffentlichen Sphäre, einer um Wahlen und die Manipulation der Bürger und einer um die Automatisierung der Verwaltung. Abschließend geht der Text auch noch darauf ein, wie sich das Demokratiethema in den weltweiten KI-Regulierungsdiskurs einfügt. Der Text ist frei verfügbar und kann hier gelesen werden.

Die gerade frisch gelaunchte Plattform erhält in ihrer Startausgabe noch eine große Menge weiterer spannender Beiträge – oft auch kürzere Meinungsbeiträge. Etwa von Christian Djefall zur Regulierung von AI in Europa, von  Amélie Heldt zur Plattformregulierung oder von Kaan Sahin zu 5G.