Die diesjähirge Weizenbaum Conference stand unter dem Motte „Practicing Sovereignty“. Gemeinsam mit Julia Pohle war ich für die Organisation des Tracks “Digital Sovereignty: Terms, concepts and limitations” verantwortlich. Wir hatten zwei tolle Panel, die sich um konzeptuelle wie theoriepolitische Fragen drehten. Super Vorträge gab es etwa von Aisha Kadiri zu digitalem Kolonialismus, von Daniel Lambach zu europäischen Diskursen oder von Ana Stefanija zu Affordanzen, die individuelle Souveränität im Kontext algorithmischen Entscheidens befördern. Und insgesamt war es eine ganz hervorragende Konferenz in der Alten Münze, organisiert u.a. von Geesche Jost und Bianca Herlo.
Kategorie: Allgemein
Sounding Board: Plattform://Demokratie
Am Hans-Bredow-Institut ist – gefördert und unterstützt von der Mercator-Stiftung – ein neues Projekt mit dem Namen „Plattform://Demokratie“ gestartet worden. Geleitet wird das Ganze von Matthias Kettemann und untersucht wird, inwiefern Plattformräte geeignet sind, Plattformen auf öffentliche Werte hin auszurichten und was eigentlich eine gute Struktur und Aufhängung für Plattformräte ist. Begleitet wird das Projekt durch ein großes Sounding Board mit Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Hier habe ich das Vergnügen, Teil von zu sein und freue mich schon auf die nächsten zwei Jahre an Diskussionen über dieses wichtige Thema.
Studie erschienen: Digitales Europa 2030
Von Oktober bis Mai war ich Mitglied der interdisziplinären Expert:innengruppe „Digitales Europa 2030: Daten und Demokratie“, die die Alfred Herrhausen Gesellschaft eingerichtet hatte. Das Ergebnis unserer Diskussionen in einem aufwendigen Szenarienprozess lässt sich nun hier als PDF lesen. In dem Dokument haben wir ein wünschenswertes Zukunfsszenario für das Jahr 2030 niedergelegt und dann Handlungsoptionen beschrieben, wie dieses zu erreichen sein wird, u.a. haben wir uns auf die Schaffung einer pluralistischen Medienlandschaft, die Steigerung von Digitalkompetenzen in der Verwaltung und die Förderungen von kooperativen und nachhaltigen Ökosystemen konzentriert. Die daraus entstandene Publikation ist hoffenltich nicht nur gewinnbringend zu lesen, sondern transportiert auch noch etwas von dem Diskussionsspirit der toll zusammengestellten Gruppe. Hier geht es zur Webseite des Projektes Digitales Europa 2030, wo auch noch die Gruppe aus dem Jahr 2020 zu finden ist, die sich mit Digitaler Öffentlichkeit beschäftigte und der ich auch schon angehören durfte. Ganz besonderen Anteil am Gelingen hatte natürlich das Team der Herrhausen Gesellschaft und unser Foresight Experte Johannes Gabriel.
Vortrag am Forschungsschwerpunkt digitale_kultur (Hagen)
Auf Einladung von Thomas Bedorf hatte ich gestern, am 18.Mai, das Vergnügen in der Lecture Series des Forschungsschwerpunkt digitale_kultur der Fernuniversität Hagen einen Vortrag mit dem Titel „Künstliche Intelligenz und Demokratie – Eine republikanische Perspektive“ halten zu dürfen. Eine schöne Gelegenheit einige neue Thesen weiter zu schärfen und eine wirklich gute Diskussion. Danke nach Hagen
Workshop an der Georgetown University
Am 28. und 29. April fand am Mortara Center for International Studies an der Georgetown University in Washington ein Workshop der Digital Economy & Security Collaborative (DESC) statt. Thema war der Economy/Security-Nexus im digitalen Zeitalter und vertieft wurden Themen wie Plattformen, Standardsetzugn und AI. Ich war eingeladen, auf einem Panel zu Sovereignty & Repression zu sprechen und diskutierte gemeinsam mit Rebecca Adler-Nissen, Anita Gohdes, Sergey Sanovich sowie den Kommentatoren Guillaume Beaumier und Maha Rafi-Atal. Die Frage meines Inputs lautete „In how far and in what ways can we expect the digital sovereignty discourse in Europe to change after Russia’s attack on Ukraine?“ – es war ein spannender Diskurs und ich hoffe an der Frage in naher Zukunft noch etwas weiter arbeiten zu können.
Podiumsdiskussion: Gegenentwürfe zum Überwachungskapitalismus
Am 29.03 hatte ich die schöne Möglichkeit auf einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Sachen-Anhalt organisierten Podiumsiskussion mit Lajla Fetic,, vom Projekt „Ethik der Algorithmen“ (Bertelsmann-Stiftung), und Aline Blankertz, u.a .Mitgründerin und Co-Vorsitzende der SINE Foundation, über das Thema „Wem nützen die Daten? Gemeinwohlorientierte und demokratiestärkende Gegenentwürfe zum Überwachungskapitalismus“ zu diskutieren. Eine tolle Veranstaltung und Diskussion, nicht zuletzt, weil das Ganze in Präsenz im Forum Gestaltung in Magedburg stattfand – und weil uns dreien reichlich Zeit gegeben wurde, um in der Tiefe über Daten und Algorithmen und die Frage, wie man demokratische Öffentlichkeit im digitalen Kontext erzeugen kann, zu reden.
Blogbeitrag: Podcasts in der Politischen Theorie
Ich habe seit langen Jahrem mal wieder für den Theorieblog einen Beitrag verfasst: Es handelt sich um eine Übersicht, wie sich Politische Theorie so hören lässt, sprich: Welche Podcasts es mittlerweile in der Disziplin bzw. den weiteren Sozial- und Kulturwissenschaften gibt. Ich bin selbts erst vor wenigen ahren zum regelmäßigen Podcast-Hörer geworden, habe aber spätestens seit der Pandemie nicht mehr recht vom Medium lassen können und gerade dieser Tage gibt es wirklich viele neue und gute Podcast-Anäufe. Besonders empfehlen tue ich unter anderem Future Histories und Talk Social Science to Me – eine besondere Empfehlung ist zudem der gesprochene Essay „The Future Of Sociology Will (Not) Be Podcasted„, der das Thema reflexiv und vielgestaltig erschließt. Wer mehr Tipps haben will, hier geht es zum ganzen Artikel, der gerne auch noch um weitere Tipps ergänzt werden darf.
Vortrag: Digital Sovereignty an der Georgetown University
Gemeinsam mit Rebecca Adler-Nissen hatte ich gestern die tolle Chance am Mortara Center for International Studies der Georgetown University in Washington das Thema Digital Sovereignty zu erörtern. Die durch Abraham Newman moderierte Diskussion fand im Rahmen der Digital Economy and Security Collaborative (DESC) Speaker Series statt. Der Schwerpunkte unserer Vorträge und der anschließenden Diskussion lag auf der Dynamik und den Besonderheiten des europäischen Diskurses um digitale Souveränität, was sich gerade im amerikanischen Kontext der Diskussion als ungemein interessant und diskussionswürdig erwies.
Backgrounder: Artificial Intelligence and Democracy
Für die Plattform German-Israeli Tech-Policy Dialog, die vom Israel Public Policy Institute und der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv, betrieben wird, habe ich einen sogenannten Backgrounder zum Thema „Artificial Intelligence and Democracy“ geschrieben. Der in der Manuskriptfassung ungefähr 12 Seiten lange Text setzt sich mit dem Diskurs um künstliche Intelligenz und Demokratie auseinander. Erklärt wird, worum es geht und warum die Diskussion gerade in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Drei Stränge der Diskussion werden dabei unterschieden: Einer um die Transformation der öffentlichen Sphäre, einer um Wahlen und die Manipulation der Bürger und einer um die Automatisierung der Verwaltung. Abschließend geht der Text auch noch darauf ein, wie sich das Demokratiethema in den weltweiten KI-Regulierungsdiskurs einfügt. Der Text ist frei verfügbar und kann hier gelesen werden.
Die gerade frisch gelaunchte Plattform erhält in ihrer Startausgabe noch eine große Menge weiterer spannender Beiträge – oft auch kürzere Meinungsbeiträge. Etwa von Christian Djefall zur Regulierung von AI in Europa, von Amélie Heldt zur Plattformregulierung oder von Kaan Sahin zu 5G.
Lehrpreis der Uni Erfurt
Zu meiner großer Freude habe ich gestern erfahren, dass ich für meine Vorlesung „Einführung in die Analyse politischer Systeme“, die ich im Sommersemester in Erfurt gehalten habe, seitens der Staatswissenschaftlichen Fakultät den „Preis der guten Lehre“ bekommen habe (3. Platz in der Kategorie „große Lehrveranstaltungen“) . Das macht mich ziemlich stolz, nicht nur, weil die Vorlesung meine Premiere in der Teildisziplin „Politische Systeme“ war und das alles entsprechend viel Vorbereitungsarbeit, sondern auch, weil die Veranstaltung unter den herausfordernden Bedingungen der Pandemie gehalten werden musste.
Ein großer Dank gebührt meinen vier Tutor_innen, die die Veranstaltung mit kleine Seminaren begleiteten und die immer viel zu improvisieren hatten, sowie Eike-Christian Horning, der in einer der Sitzungen Gast der Vorlesung war und uns fantastisch in das Thema direkte Demokratie eingeführt hat. Auch die mehr als 300 Studierenden seien nicht vergessen, die sich tapfer wöchentlich durch die Vorlesungen geschaut haben (viele davon sogar live zugeschaltet) und die auch ganz überwiegend die Klausur gut gemeistert haben. Es war ein tolles Semster in Erfurt und der Preis stellt eine sehr schöne Anerkennung meiner Arbeit dar.
Wer sich für die Inhalte der Vorlesung interessiert, findet hier auch den Syllabus zur Vorlesung (Syllabi meiner übrigen Lehrveranstaltungen sind übrigens auch alle unter Lehre zu bekommen).
Wiederabdruck: Digital Sovereignty – und CFP für die Weizenbaum Conference zum Thema
Bei Transcript ist jüngst der unter anderem von Biance Herlo und Geesche Joost herausgegebene Band „Practicing Sovereignty. Digital Involvement in Times of Crises“ erschienen. In diesem befindet sich auch ein Wiederabdruck des Beitags „Digital Sovereignty“, den ich gemeinsam mit Julia Pohle 2020 in der Internet Policy Review veröffentlicht habe (hier zu der Zeitschriftenversion). Der Band versammelt eine Reihe toller Beiträge, u.a. auch von Philipp Staab, Adam Greenfield, Paola Pierri, Mona Sloane und Francesca Schmidt. Das Lesen lohnt sich sehr und der ganze Band ist digital auch Open Access erhältlich. Download und Bestellmöglichkeit: hier.
Und außerdem wurde frisch der Call for Papers für die nächsten Weizenbaum-Conference veröffentlicht. Dieser steht unter dem selben Titel wie der Band „Praciticing Sovereignty“. Die Konferenz findet in Berlin am 9. und 10. Juni 2022 statt. Ich verantworte den Track zu „Digital sovereignty: terms, concepts, limitations“ – Einreichungsfrist für Beiträge ist der 15. Februar 2022. Alle Infos gibt es hier im Call.
Vortrag auf Tagung zu Datensouveränität (Darmstadt)
Auf der interdiszplinären Tagung „Ethik der Digitalstadt – Herausforderung der Datensouveränität„, die vom LOEWE-Zentrum emergenCITY sowie den Graduiertenkollegs KRITIS und „Privatheit und Vertrauen für mobile Nutzende“ ausgerichtet wurde, habe ich am Morgen einen Vortrag zu digitaler Souveränität im virtuellen Darmstadt gehalten. Der Morgen stand ganz im Rahmen von konzeptionelle Fragen zu Souveränität. Neben meinem gab es einen fantastischen Vortrag von Petra Gehring zu den begrifflichen Entwicklungen im Feld Datensouveränität und digitale Souveränität sowie einen von Gerrit Hornung zum Data Governance Act und der Frage der Datensouveränität aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Mein Beitrag basierte auf einem jüngst im Sammelband „Der Wert der Digitalisierung“ erschienenen Text, der hier als Open Access Download zur Verfügung steht. Danke an die Organisatoren für eine sehr gute Tagung.
Podcast: Daten und Demokratie
Für den Podcast „Weitergedacht“ der Alfred-Herrhausen-Stiftung habe ich in der jüngsten Folge über da Thema „Digitale Goldgrube – Vom Fluch und Segen der Big Data-Nutzung in Politik und Wirtschaft“ gesprochen. Das Ganze ist eine moderierte Diskussion mit Judith Dada, Partnerin bei La Famiglia. Wir streifen so einige Themen in den 45 Minuten, u.a. geht es um offene und öffentliche Daten, um Datenschutz und Überwachung und um kommerzielle Auswertung von Daten. Anlass des Gesprächs ist eine gerade bei der Herrhause-Stiftung gestartete Expertenrunde zum Thema „Daten und Demokratie“, wo ich die Möglichkeit habe, mit von der Partie zu sein. Alle Infos zur Folge hier – oder ihr könnt sie auch direkt hier etwa bei Spotify hören.
Expertengruppe: Digitales Europa 2030 – Daten und Demokratie
Nachdem ich im letzten Jahr schon Mitglied der Expertengruppe „Digitales Europa 2030: Politische Öffentlichkeit & Digitale Souveränität“ der Alfred Herrhausen Gesellschaft sein durfte und viel Spaß mit der tollen Gruppe und dem spannenden Foresight-Prozess hatte (hier unser Szenarienbericht), habe ich das Glück auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie zu sein. Der Szenarienprozess ist just gestartet, es gibt eine ganz tolle Gruppe mit vielen hervorrangednen Expert_innen, wo ich mich jetzt schon auf die Diskussionen freue. Unser Thema ist „Digitales Europa 2030: Daten und Demokratie“ . Hier die Pressemitteilung zum Start mit den Namen aller Mitglieder_innen der Expertengeuppe.
Podiumsdiskussion: Karrierewege zur Professur
Unter dem Titel „Professorship or nothing? Options and pathways in academia“ haben das Exzellencluster SCRIPTS, die Berlin University Alliance und die BR50-Allianz der außeruniversitären Forschungsinstitute heute zu einem virtuellen Roundtable geladen. Gemeinsam mit Anna Holzscheiter (TU Dresden), Simon Koschut (FU Berlin), Hilde van Meegdenburg (Leiden University) und Julia Langbein (ZOIS) durfte ich Erfahrungen unserer akademischen Karrieren diskutieren, Strategien und Tücken auf dem Weg zur Professur reflektieren und natürlich auch ein wenig die strukturellen Schwierigkeiten des deutschen Hochschulsystems reflektieren. Es war eine tolle und vor allem sehr ehrlich Diskussion, die hoffentlich auch den Doktoranden und Postdoktoranden der Institutionen viel Spaß gemacht hat.