Aktuelles

Lehrpreis der Uni Erfurt

Zu meiner großer Freude habe ich gestern erfahren, dass ich für meine Vorlesung „Einführung in die Analyse politischer Systeme“, die ich im Sommersemester in Erfurt gehalten habe, seitens der Staatswissenschaftlichen Fakultät den „Preis der guten Lehre“ bekommen habe (3. Platz in der Kategorie „große Lehrveranstaltungen“) . Das macht mich ziemlich stolz, nicht nur, weil die Vorlesung meine Premiere in der Teildisziplin „Politische Systeme“ war und das alles entsprechend viel Vorbereitungsarbeit, sondern auch, weil die Veranstaltung unter den herausfordernden Bedingungen der Pandemie gehalten werden musste.

Ein großer Dank gebührt meinen vier Tutor_innen, die die Veranstaltung mit kleine Seminaren begleiteten und die immer viel zu improvisieren hatten, sowie Eike-Christian Horning, der in einer der Sitzungen Gast der Vorlesung war und uns fantastisch in das Thema direkte Demokratie eingeführt hat. Auch die mehr als 300 Studierenden seien nicht vergessen, die sich tapfer wöchentlich durch die Vorlesungen geschaut haben (viele davon sogar live zugeschaltet) und die auch ganz überwiegend die Klausur gut gemeistert haben. Es war ein tolles Semster in Erfurt und der Preis stellt eine sehr schöne Anerkennung meiner Arbeit dar.

Wer sich für die Inhalte der Vorlesung interessiert, findet hier auch den Syllabus zur Vorlesung (Syllabi meiner übrigen Lehrveranstaltungen sind übrigens auch alle unter Lehre zu bekommen).

Wiederabdruck: Digital Sovereignty – und CFP für die Weizenbaum Conference zum Thema

Bei Transcript ist jüngst der unter anderem von Biance Herlo und Geesche Joost herausgegebene Band „Practicing Sovereignty. Digital Involvement in Times of Crises“ erschienen. In diesem befindet sich auch ein Wiederabdruck des Beitags „Digital Sovereignty“, den ich gemeinsam mit Julia Pohle 2020 in der Internet Policy Review veröffentlicht habe (hier zu der Zeitschriftenversion). Der Band versammelt eine Reihe toller Beiträge, u.a. auch von Philipp Staab, Adam Greenfield, Paola Pierri, Mona Sloane und Francesca Schmidt. Das Lesen lohnt sich sehr und der ganze Band ist digital auch Open Access erhältlich. Download und Bestellmöglichkeit: hier.

 

Und außerdem wurde frisch der Call for Papers für die nächsten Weizenbaum-Conference veröffentlicht. Dieser steht unter dem selben Titel wie der Band „Praciticing Sovereignty“. Die Konferenz findet in Berlin am 9. und 10. Juni 2022 statt. Ich verantworte den Track zu „Digital sovereignty: terms, concepts, limitations“ – Einreichungsfrist für Beiträge ist der 15. Februar 2022. Alle Infos gibt es hier im Call.

Vortrag auf Tagung zu Datensouveränität (Darmstadt)

Auf der interdiszplinären Tagung „Ethik der Digitalstadt – Herausforderung der Datensouveränität„, die vom LOEWE-Zentrum emergenCITY sowie den Graduiertenkollegs KRITIS und „Privatheit und Vertrauen für mobile Nutzende“ ausgerichtet wurde, habe ich am Morgen einen Vortrag zu digitaler Souveränität im virtuellen Darmstadt gehalten. Der Morgen stand ganz im Rahmen von konzeptionelle Fragen zu Souveränität. Neben meinem gab es einen fantastischen Vortrag von Petra Gehring zu den begrifflichen Entwicklungen im Feld Datensouveränität und digitale Souveränität sowie einen von Gerrit Hornung zum Data Governance Act und der Frage der Datensouveränität aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Mein Beitrag basierte auf einem jüngst im Sammelband „Der Wert der Digitalisierung“ erschienenen Text, der hier als Open Access Download zur Verfügung steht.  Danke an die Organisatoren für eine sehr gute Tagung.

Podcast: Daten und Demokratie

Für den Podcast „Weitergedacht“ der Alfred-Herrhausen-Stiftung habe ich in der jüngsten Folge über da Thema „Digitale Goldgrube – Vom Fluch und Segen der Big Data-Nutzung in Politik und Wirtschaft“ gesprochen. Das Ganze ist eine moderierte Diskussion mit Judith Dada, Partnerin bei La Famiglia. Wir streifen so einige Themen in den 45 Minuten, u.a. geht es um offene und öffentliche Daten, um Datenschutz und Überwachung und um kommerzielle Auswertung von Daten. Anlass des Gesprächs ist eine gerade bei der Herrhause-Stiftung gestartete Expertenrunde zum Thema „Daten und Demokratie“, wo ich die Möglichkeit habe, mit von der Partie zu sein. Alle Infos zur Folge hier – oder ihr könnt sie auch direkt hier etwa bei Spotify hören.

Expertengruppe: Digitales Europa 2030 – Daten und Demokratie

Nachdem ich im letzten Jahr schon Mitglied der Expertengruppe „Digitales Europa 2030: Politische Öffentlichkeit & Digitale Souveränität“ der Alfred Herrhausen Gesellschaft sein durfte und viel Spaß mit der tollen Gruppe und dem spannenden Foresight-Prozess hatte (hier unser Szenarienbericht), habe ich das Glück auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie zu sein. Der Szenarienprozess ist just gestartet, es gibt eine ganz tolle Gruppe mit vielen hervorrangednen Expert_innen, wo ich mich jetzt schon auf die Diskussionen freue. Unser Thema ist „Digitales Europa 2030: Daten und Demokratie“ . Hier die Pressemitteilung zum Start mit den Namen aller Mitglieder_innen der Expertengeuppe.

Podiumsdiskussion: Karrierewege zur Professur

Unter dem Titel „Professorship or nothing? Options and pathways in academia“ haben das Exzellencluster SCRIPTS, die Berlin University Alliance und die BR50-Allianz der außeruniversitären Forschungsinstitute heute zu einem virtuellen Roundtable geladen. Gemeinsam mit Anna Holzscheiter (TU Dresden), Simon Koschut (FU Berlin), Hilde van Meegdenburg (Leiden University) und Julia Langbein (ZOIS) durfte ich Erfahrungen unserer akademischen Karrieren diskutieren, Strategien und Tücken auf dem Weg zur Professur reflektieren und natürlich auch ein wenig die strukturellen Schwierigkeiten des deutschen Hochschulsystems reflektieren. Es war eine tolle und vor allem sehr ehrlich Diskussion, die hoffentlich auch den Doktoranden und Postdoktoranden der Institutionen viel Spaß gemacht hat.

Civic Hackathons und #WirvsVirus: Jetzt auch auf dem DVPW-Blog

DVPW Blog WirVSVirus Unseren jüngst in der PVS veröffentlichter Artikel Civic Hackathons und der Formwandel der Demokratie gibt es für alle Interessierten jetzt auch im kurzen Blogformat. Für den Blog der DVPW (Deutsche Vereinigung Politische Wissenschaft) haben wir das Argument noch einmal auf 1200 Wörter runtergekocht. Ihr findet die Kurzfassung, die aber trotzdem mehr ist als nur ein Abstract, hier.

Wer nach der Lektüre Lust auf mehr hat, kann sich dann aber auch der Langfassung zuwenden, die ebenfalls Open Access verfügbar ist – und zwar hier.

Workshop: Feministische Theorien der Digitalisierung

Es hat lange, viel zu lange gedauert, aber heute konnten wir endlich wieder die Lektüreworkshopreihe der DigiDem-Forschungsgruppe aufnehmen. Das Thema: „Feministische Theorien der Digitalisierung – Feministische Theorien der Demokratie“. Gelesen und diskutiert haben wir unter anderem klassische Texte von Cyberfeministinnen und wie heute Feministinnen potentiell herrschaftsverstärkenden Effekte der unreflektierten bzw. unregulierten Anwendung digitaler Technologien diskutieren. Eine besondere Freude war, dass wir mit  Francesca Schmidt, die u.a. die Einführung Netzpolitik. Eine feministische Einführung, vorgelegt hat und Katharina Hoppe, die ausführlich zu Donna Haraway gearbeitet hat, zwei fantastische Expertinnen dabei hatten, um uns durch Texte und Themen zu führen.

Neuer Artikel: Civic Hackathons und der Formwandel der Demokratie

„Civic Hackathons und der Formwandel der Demokratie. Eine repräsentationstheoretische Analyse von #WirVsVirus„: Das ist der Titel eines soeben frisch in der Politischen Vierteljahresschrift (PVS) online first und open access erschienenen Artikels von mir – gemeinsam mit Sebastian Berg, Veza Clute-Simon, Rebecca-Lea Freudl und Niklas Rakowski. Der Artikel ist aus unserer Beschäftigung mit dem #WirvsVirus-Hackathon hervorgegangen und in ihm gehen wir der Frage nach, wie in Civic Hackathons unterschiedliche Ansprüche gesellschaftlicher Gestaltung erhoben und verhandelt werden. Ergebnis unserer  Untersuchung ist, dass der Hackathon zwar auf der einen Seite eine erfolgreiche Durchsetzung der Repräsentationsansprüche der Civic-Tech-Initiativen an den administrativen Staat darstellt, seinen demokratische Beteiligungsanspruch aber nur partiell einlöst: Zwar ermöglicht das Format ein öffentlichkeitswirksames Einbringen von Vorschlägen, aufgrund der technologisch-organisatorischen Struktur und des kompetitiv-lösungsorientierten Verfahrensmodus verbleiben Handlungs- und Entscheidungsmacht jedoch weitgehend bei den Organisator*innen. Wer tiefer reinlesen will, kann das hier direkt als PDF tun.

Weizenbaum-Forum: Diskussion und Podcast zur Bundestageswahl

Am 14. September hatte ich die schöne Möglichkeit, dass Weizenbaum-Forum zu moderieren. Thema diesmal war das natürlich die Bundestagswahl, genauer: Die Rolle von Social Media bei der Wahl. Es war ein wirklich tolles Gespräch mit einem All-Female Panel: Ulrike Klinger, Isabelle Borucki und Christina Dinar. Und das beste: Das Forum gibt es jetzt auch als Podcast – so dass alle noch die Chance haben, es nachzuhören: hier auf der Webseite des WI oder natürlich überall, wo es Podcasts gibt (z.B. bei Spotify)

Medienzirkus: Podcast-Gespräch mit mir über Digitalisierung und Demokratie

Der Podcast Medienzirkus hat mich als Gesprächsgast für die aktuelle Folge eingeladen. Etwas mehr als eine halbe Stunde habe ich mit Greta Linde über Digitalisierung und Demokratie im Allgemeinen und über soziale Medien, Plattformen und Wahlkämpfe im Besonderen gesprochen. Ihr könnt das Gespräch überall anhören, wo es Podcasts gibt – etwa hier bei Spotify. Alle Folgen der ersten und zweiten Staffel des sehr lohnenden Podcasts gibt es hier: https://medienzirkus.podigee.io/.

Buchbeitrag mit Philipp Staab: Privatisierung ohne Privatismus

Im just erschienenen neuen Sonderheft der Zeitschrift Leviathan („Ein neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit?“, hg. von Martin Seeliger und Sebastian Sevigani) habe ich gemeinsam mit Philipp Staab einen Beitrag mit dem Titel Privatisierung ohne Privatismus. Soziale Medien im digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit veröffentlicht. In dem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie sich die durch soziale Medien transformierte Öffentlichkeit der Gegenwart im Rückgriff auf Jürgen Habermas ursprüngliche Theorie des Strukturwandels der Öffentlichkeit fassen lässt. Wir plädieren für eine Rückbesinnung auf politökonomische Grundlagen als Basis der Analyse von Öffentlichkeit und arbeiten für die sozialen Medien einen charakteristischen Zusammenhang von digital-behavioristischer Verhaltenssteuerung und singularisiertem Publikum im Kontext proprietärer Marktformen heraus. In der digitalen Konstellation geht es in der Folge weniger um die Ruhigstellung des Bürgers als Konsument als um seine/ihre politische Aktivierung – allerdings unter dem Primat kommerzieller Interessen: um Privatisierung ohne Privatismus.

Der Band versammelt eine ganze Schar extrem spannender Artikel, u.a. von Silke van Dyk, Nancy Fraser, Michael Zürn und Hartmut Rosa – die größte Ehre aber ist, dass an seinem Ende Jürgen Habermas selbst eine Erwiderung auf die Beiträge verfasst und seine Öffentlichkeitstheorie aktualisiert (dabei auch auf die Vorschläge von Philipp und mir eingehend und den älteren Aufsatz zur digitalen Konstellation lobend. Der Band ist leider derzeit nur hinter Paywall in der elibrary des nomos-Verlags einzusehen (bzw. über Bibliotheken zu beziehen), sobald möglich werde ich aber eine Version verfügbar machen.

 

 

Vortrag: Mind the Progress

In Hamburg hat am 20. und 21. August der mittlerweile vierte Mind the Progress-Kongress stattgefunden und ich hatte die Ehre mit einem Vortrag etwas zum Gelingen beitragen zu dürfen. Die Frage, die ich in meinem Vortag aufgegriffen habe, lautete: „Kann Demokratie Digitalisierung?“ Und in der Antwort darauf habe ich versucht die Herausforderungen der Demokratie in der digitalen Konstellation etwas zu differenzieren und darauf aufbauend zu argumentieren, wie eine demokratieschonende Antwort aussehen kann, die das Transformationspotential sieht und nutzt. Das anschließende Gespräch drehte sich dann auch noch stark um digitale Souveränität. Nach den anderhalb Jahren Pandemie einmal wieder einen Vortrag vor Publikum zu halten samt Reise in eine andere Stadt, war schon für sich ein Vergnügen, dass der Kongress darüber hinaus hervorragend war und es etwa noch tolle Inputs gab von Constanze Kurz über Judith Simon bis zu einem Future Histories Live Podcast mit Frederike Kaltheuner machte es dann noch einmal besonderer.

Vortag: Diskussionsreihe „Digitale Demokratie“ der bpb

Zum Auftakt der Diskussionsreihe „Digitale Demokratie“ der Bundeszentrale für Politische Bildung habe ich am 23.06 gemeinsam mit Christoph Neuberger, Geschäftsführender Direktor am Weizenbaum-Institut, und Alice Echtermann vom CORRECTIV.Faktencheck unter der Moderation von Vera Linß das Thema Demokratie und Digitalisierung diskutiert. Die virtuell abgehaltenen und sich in der Hauptsache an Lehre_innen und andere Multiplikator_innen richtende Veranstaltung hat sich u. a. um Social-Media-Journalismus, Desinformation, Verschwörungsmythen, Medienkompetenz gedreht. Auch der digitale Bundestagswahlkampf war natürlich Thema.

Podiumsdiskussion: KI und Demokratie

Ich hatte dieses Jahr das Vergnüngen beim vom BMBF und der Gesellschaft für Informatik ausgerichteten KI-Camp im Rahmen einer Podiumsdikussion einige Thesen zu KI und Demokratie vorstellen zu dürfen. Das vom Goethe-Institut organisierte Panel wurde von Helen von Schwichow moderiert und mir mir waren Ann-Kathrin Koster und Kaan Sahin in der Diskussion. Alles in diesem Jahr leider virtuell, aber das KI-Camp hatte ein tolles Line-Up (u.a. eine Keynote von Timnit Gebru) und viele engagierte Teilnehmer_innen. Auf der Seite zum Camp findet ihr weitere Infos und sicher dann auch bald Videomitschnitte und ähnliches: https://kicamp.org/